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Die Immobilienmärkte verändern sich kontinuierlich. Mieter sehen sich plötzlich mit steigenden Preisen und Wohnraum-Knappheit konfrontiert. Wie viele Kompromisse muss man heutzutage wirklich für ein gutes und leistbares Umfeld eingehen? Dieser Artikel gibt Antworten auf einige Fragen.

Status quo auf dem Miet-Markt

Um den aktuellen Mietmarkt zu verstehen, ist ein Blick auf Plattformen wie miet-check.de hilfreich. Sie bieten detaillierte Einblicke in die Mietpreisentwicklungen verschiedener Regionen. Aktuelle Daten zeigen, dass Mietpreise in Großstädten tendenziell höher sind, während ländliche Gebiete oft günstigere Mietoptionen bieten. 

Der Durchschnittspreis in München, der teuersten Stadt Deutschlands, liegt etwa bei 18,48 € pro Quadratmeter. Im Vergleich dazu sind die Mieten in Frankfurt am Main etwas niedriger, aber immer noch hoch, mit durchschnittlich 15,75 € pro Quadratmeter. In Stuttgart beträgt der durchschnittliche Mietpreis 14,74 € pro Quadratmeter. 

Für ländliche Gebiete sind die Mietpreise in der Regel niedriger, allerdings variieren diese je nach Region und Ausstattung der Immobilie. Im Vergleich zu den Vorjahren ist in vielen Städten und Regionen ein deutlicher Anstieg der Mietpreise zu verzeichnen. Beispielsweise ist in Berlin der durchschnittliche Mietpreis von 9,57 € pro Quadratmeter im Jahr 2020 auf 13,68 € pro Quadratmeter im Jahr 2023 gestiegen​.

Wohnungsknappheit wird immer mehr zum Thema

In Deutschland wird im Jahr 2023 ein akutes Wohnungsdefizit erwartet, das besonders Sozialwohnungen und günstige Wohnungen betrifft. Laut einer Studie des Pestel-Instituts und des Bauforschungsinstituts ARGE fehlen mehr als 700.000 Wohnungen, was das größte Wohnungsdefizit seit über 20 Jahren darstellt.

Dieses Defizit wirkt sich besonders in Ballungsräumen aus, wo die Mieten kontinuierlich steigen. Solch eine Situation führt zu einer erhöhten Nachfrage und einem intensiven Wettbewerb um verfügbare Wohnungen. Was passiert dadurch? Die Suche nach bezahlbarem Wohnraum wird erschwert und die Mietpreise steigen aufgrund des Nachfrageüberhangs.

Wohlfühl-Atmosphäre gibt es nicht mehr überall

Auch die sozialräumliche Spaltung in deutschen Städten, insbesondere in Wohnvierteln, ist ein zunehmendes Problem, das sich auf die Lebensqualität und soziale Strukturen auswirkt. Eine Studie des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB) zeigt, dass arme Menschen in deutschen Städten zunehmend auf bestimmte Viertel konzentriert leben.

Besonders in Ostdeutschland ist die soziale Segregation stark ausgeprägt, mit Städten wie Rostock, Erfurt und Jena, in denen sich Plattenbauten am Stadtrand zu sozialen Brennpunkten entwickelt haben. Im Gegensatz dazu weisen Magdeburg und Dresden eine vergleichsweise geringere Segregation auf, da sich Neu- und Plattenbauten dort ausgewogener im Stadtraum verteilen.

Balanceakt: Schöner Wohnen oder mehr im Portemonnaie

In der heutigen Wohnungsmarktsituation müssen Mietraum-Suchende oft einen Kompromiss zwischen einer angenehmen Wohnatmosphäre in einem schönen Viertel und einem erhöhten Mietpreis eingehen. In vielen Fällen führt dies dazu, dass Mieter einen erheblichen Anteil ihres Einkommens für die Miete aufwenden müssen. So kann es vorkommen, dass eine durchschnittliche Familie in einer Großstadt bis zu einem Drittel oder mehr ihres monatlichen Einkommens allein für die Miete ausgibt. Hinzu kommen die vielerorts gestiegenen zusätzlichen Ausgaben. Wer seinen Nachwuchs etwa in die Tagesbetreuung in Kindergarten und/oder Krippe umsorgt wissen möchte, muss vielerorts tiefer in die Tasche greifen. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hat festgestellt, dass die Kita-Kosten in Deutschland in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen sind. 2015 lagen die durchschnittlichen Kosten für einen Kita-Platz bei etwa 171 Euro monatlich, zehn Jahre vorher waren es unter 100 Euro.

(Bildquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)

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