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In Deutschland betrifft Haarausfall jeden dritten Menschen über 30 Jahren. Allerdings stellt gesundes und volles Haar eines der angesehensten Schönheitsideale überhaupt dar. So versuchen Betroffene oft, ihren Haarwuchs mithilfe zahlreicher – oft überaus teurer und dennoch wirkungsloser – Produkte wieder anzuregen.

Es existiert jedoch eine Lösung für das Problem, welche sich als wesentlich erfolgsversprechender zeigt: Die Haartransplantation. Im Rahmen einer Eigenhaar-Transplantation kommen unterschiedliche chirurgisch-ästhetische Methoden zum Einsatz. Diese sorgen dafür, schüttere oder haarlose Bereiche auf dem Kopf mit eigenen Haaren wieder aufgefüllt werden.

Alle wichtigen Informationen zu den Methoden, dem Ablauf, den Voraussetzungen und den Kosten der Haartransplantation, hält der folgende Artikel bereit.

In welchen Fällen ist eine Haartransplantation möglich?

Bei einer Haartransplantation findet die Verpflanzung von Eigenhaar statt, um für Ersatz von bereits ausgefallenen Haaren zu sorgen. Es stehen dafür verschiedene Vorgehensweisen zur Auswahl, sodass sowohl größere Haarbüschel als auch einzelne Haare transplantiert werden können.

Allerdings zeigt sich eine Haartransplantation nicht in allen Fällen als erfolgsversprechend. Haarverlust kann generell in vielen unterschiedlichen Ursachen begründet sein. Möglich ist die Transplantation von Eigenhaaren jedoch zum Beispiel bei narbigem Haarausfall, dem hormonell und dem erblich bedingten Haarausfall. In diesen Fällen kann der Eingriff eine äußerst empfehlenswerte Lösung darstellen.

Typische Geheimratsecken lassen sich so etwa wieder mit Haaren auffüllen. Auch Haaransätze, die im Laufe der Zeit immer weiter nach hinten gewandert sind, können mithilfe der Haartransplantation nach vorne verlagert werden.

Diese Vorteile sprechen für eine Haartransplantation

Betroffene von Haarverlust leiden unter diesem oft stark. Ihre gesamte Lebensqualität und Lebensfreude werden häufig durch das Problem beeinträchtigt. Im Gegensatz zu dem Einsatz von Perücken oder Haarteilen, besteht in einer Haartransplantation jedoch eine Lösung mit langfristigem Effekt.

Die Transplantation der Haare führen die entsprechenden Fachärzte heute in der Regel unter einer lokalen Anästhesie ambulant durch. Schmerzen oder lange Ausfallzeiten müssen die Patienten bei der Transplantation daher nicht befürchten.

Durch die Haartransplantation erhalten die Betroffenen oft ein ganz neues Selbstbewusstsein. Ihre Lebensqualität wird maßgeblich verbessert, da sie sich endlich wieder wohl in ihrer Haut fühlen. Die implantierten Haare verrutschen nicht, müssen nicht besonders gepflegt oder vor dem Schlafengehen abgenommen werden.

Nicht zu vernachlässigen ist selbstverständlich auch, dass eine Haar-Transplantation

mit einer wesentlich natürlicheren Optik als Perücken oder Toupets einhergeht. 

Diese Voraussetzungen müssen für die Haartransplantation erfüllt werden

Anders als bei anderen Transplantationsverfahren, können für die Haartransplantation jedoch keine Haare von fremden Spendern genutzt werden – diese würde der Körper abstoßen.

Aus diesem Grund besteht eine wichtige Voraussetzung dafür, dass sich die Haartransplantation als erfolgreich zeigt, darin, dass noch ausreichend eigene gesunde Haare vorhanden sind. Diese lassen sich dann beispielsweise aus einem Bereich des Kopfes entnehmen, der sich noch als haarreich zeigt. Dies ist zum Beispiel oft bei dem Hinterkopf der Fall.

Diejenigen, die unter erblich bedingtem Haarausfall leiden und sich für eine Haartransplantation entscheiden, müssen sich darüber bewusst sein, dass durch die Umverteilung der Haare die eigentliche Ursache nicht eliminiert wird. Auch die transplantierten Haare könnten so im Laufe der Zeit aufgrund der genetischen Voraussetzungen ausfallen.

Der Ablauf der Haartransplantation

Mittlerweile führen zahlreiche Fachärzte die Haartransplantation sowohl im In- und Ausland durch. Diese nutzen unterschiedliche Techniken, um stets ein ideales Ergebnis für ihre Patienten zu erzielen.

Unabhängig davon, welche Technik im Zuge des Eingriffs genutzt wird, besteht der erste Schritt immer in einer lokalen Betäubung der Kopfhaut, um Schmerzen für den Patienten auszuschließen. Heute setzen die Ärzte hauptsächlich auf die FUE-Methode oder die Strip-Methode für die Haartransplantation. 

Haartransplantation mit der Strip-Methode

Die Strip- beziehungsweise Streifen-Methode zeichnet sich dadurch aus, dass ein ganzer Streifen von Haaren aus dem Hinterkopf-Bereich entnommen wird. Diese Haare verfügen über bestimmte genetische Informationen, die dafür sorgen, dass sie bis ins hohe Lebensalter weiterhin wachsen.

Der Haarstreifen weist eine Breite von rund einem Zentimeter auf, außerdem ist er mehrere Zentimeter lang. Die genauen Abmessungen richten sich jedoch stets nach der Anzahl der benötigten Haarwurzeln im individuellen Fall. Im Anschluss an die Entnahme des Haarstreifens, erfolgt das Vernähen der Wunde. Die entnommen Haare werden dann einem speziellen Verfahren zur Aufbereitung für das folgende Einpflanzen unterzogen.

Die Haare, die verpflanzt werden, stammen aus dem vorher entnommen Haarstreifen. Bezeichnet werden diese Haare auch als Grafts. Die Dauer dieser Form der Haartransplantation beträgt zwischen drei bis neun Stunden.

Im Laufe der Jahre wurde die Strip-Methode stetig weiterentwickelt – bis hin zu der modernen FUE-Methode. Bei dieser werden follikuläre Einheiten transplantiert. Der entnommene Haarstreifen wird bei dieser demnach vor der Transplantation zergliedert. Jede Einheit kann dabei bis zu vier einzelne Haare enthalten. Ihre Verankerung erfolgt an demselben Hautmuskel. Dadurch weist die geschaffene Struktur eine besonders hohe Ähnlichkeit zu dem natürlichen Haarwuchs auf.

Die FUE-Methode

Noch zeitgemäßer als die beschriebene Strip-Methode gilt mittlerweile jedoch die FUE-Methode. Die Grafts werden bei dieser nicht in einem ganzen Hautstreifen entnommen. Die FUE-Methode nutzt äußerst feine Hohlnadeln, um mit diesen aus dem Bereich des Hinterkopfes die einzelnen Grafts herauszustechen.

Vorteilhaft zeigt sie die FUE-Methode insbesondere, da durch diese am Hinterkopf keine auffällige Narbe zurückbleibt. Für diese Art der Transplantation können außerdem nicht nur Kopfhaare genutzt werden, sondern grundsätzlich ist eine Entnahme von Spenderhaaren aus allen behaarten Bereichen des Körpers möglich.

Im Hinblick auf die Ästhetik des Ergebnisses unterscheiden sich die beiden Methoden der Haartransplantation allerdings kaum. Wird der Eingriff fachgerecht durchgeführt, besteht generell eine hohe Erfolgsquote der Eigenhaar-Verpflanzung – so wachsen circa zwischen 80 und 98 Prozent aller transplantierten Haare an ihrer neuen Stelle an.

Mit diesen Kosten für die Haartransplantion ist zu rechnen

Die FUE-Methode geht mit höheren Kosten für die Haartransplantation einher, da es einen größeren Aufwand darstellt, die einzelnen Haarwurzeln zu entnehmen. Es geht schneller, mehrere Haarwurzeln gleichzeitig in Form der Strip-Methode zu gewinnen.

Die genaue Dauer des Eingriffs hängt jedoch stets von der Menge an verpflanzten Haarwurzeln ab. Eine Haartransplantation kann daher nur 1,5 aber durchaus auch sechs Stunden in Anspruch nehmen. Die Kosten des Eingriffs fallen umso höher aus, desto mehr Zeit der Chirurg für die Verpflanzung benötigt. Eine vollständige Haartransplantation geht in der Regel mit Kosten von 5.000 bis zu 10.000 Euro einher. Abhängig sind die Kosten allerdings auch von dem Ort, an dem die Transplantation des Eigenhaars durchgeführt wird. Beispielsweise treffen immer mehr Patienten die Entscheidung, die Haartransplantation anstatt in Deutschland im günstigeren Ausland vornehmen zu lassen. In diesem Zusammenhang erfreut sich etwa im Rahmen des sogenannten Gesundheitstourismus die Türkei einer großen Beliebtheit.

(Bildquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)

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