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In Zeiten des Fachkräftemangels und immer stärkerer Konkurrenz zwischen Arbeitgebern ist es für Unternehmen unersetzlich, ihren Mitarbeitern bestimmte Benefits zu ermöglichen. Eine besonders beliebte Variante ist dabei das Angebot von Home-Office. Dieses ermöglicht das flexible Arbeiten von zu Hause aus und erlangte spätestens mit der Corona-Pandemie große Popularität.

Vorzüge von Home-Office für Arbeitnehmer und Arbeitgeber

Das Arbeiten im Home-Office wird von den meisten Arbeitnehmern als etwas äußerst Positives bewertet. Der Grund hierfür liegt unter anderem in der Zeitersparnis, denn Anfahrtswege ins Büro entfallen. Dadurch können zudem Emissionen und Ausgaben für Mobilität gespart werden. Die Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit ist für Arbeitgeber sehr erstrebenswert. Einerseits erhöht dies die Mitarbeiterbindung an das Unternehmen, wodurch weniger Fluktuation resultiert und die Kosten für die Suche nach neuem Personal gering bleiben. Andererseits sind Mitarbeiter auch immer ein wichtiger Bestandteil des Reputationsmanagement. Sie sind inoffizielle Botschafter des Unternehmens und beeinflussen in ihrem Umfeld stark, wie andere Personen über den Arbeitgeber denken. Glückliche Mitarbeiter tragen also effektiv zu einem positiven Brand-Image bei. Da Home-Office von Arbeitnehmern in der Regel gern gesehen wird, ist das Angebot auch in Stellenanzeigen oder Bewerbungsgesprächen ein überzeugendes Argument, um als Arbeitgeber neue Mitarbeiter anzuwerben.

Rechtliche Rahmenbedingungen

Entscheidet sich ein Arbeitgeber nun dazu, Home-Office in seinem Unternehmen zu etablieren, stellt sich zunächst die Frage nach den rechtlichen Rahmenbedingungen. Gibt es etwa bestimmte Vorgaben, die im Home-Office zu beachten sind? Laut dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales gibt es aktuell keine besonderen Regelungen im Bereich des Home-Office. Eine Pflicht auf Seiten des Arbeitgebers, dies anzubieten, existiert nicht. Auch wenn ein Arbeitnehmer mit dem Wunsch zum Home-Office an den Arbeitgeber herantritt, kann dieser die Bitte momentan formlos und unbegründet ablehnen. Hier sind allerdings Änderungen zu erwarten, die im Koalitionsvertrag der 20. Legislaturperiode festgehalten wurden und einen Erörterungsanspruch bei Ablehnung vorsehen. Ansonsten gelten im Home-Office die gleichen rechtlichen Verpflichtungen wie bei der Arbeit in Präsenz. Dazu gehören beispielsweise Pausezeiten und tägliche maximale Arbeitszeiten.

Umsetzung im Betrieb

Für Arbeitgeber ist die tatsächliche Umsetzung und die Einführung der Home-Office-Arbeit wesentlich komplizierter als die Klärung der rechtlichen Fragen. Nicht umsonst bieten professionelle IT Unternehmen häufig Beratungs- und Unterstützungsleistungen in diesem Bereich an, vor allem wenn es um die nötige Software geht. Die Arbeit im Home-Office erfordert so beispielsweise spezielle Sicherheitslösungen, die den reibungslosen Betrieb ermöglichen und Datenschutz gewährleisten. Auch die Einführung von Cloud-Anwendungen ist ggf. notwendig, damit alle Mitarbeiter von überall aus auf Daten zugreifen können. Teilweise ist die Einrichtung von VPN-Verbindungen erforderlich, damit firmeninterne Informationen abgerufen werden können. Nicht zuletzt bedarf es eines Systems zur Zeiterfassung, das die geleistete Arbeitszeit außerhalb des Büros sicherstellt.

Doch nicht nur die jeweilige Software ist zu berücksichtigen. Bereits bei der Hardware können Probleme auftreten, etwa dann, wenn Mitarbeiter keinen geeigneten Computer zu Hause zur Verfügung haben, die Internetverbindung schlecht ist oder kein störfreier Arbeitsplatz gewährleistet werden kann. Für Arbeitgeber bedeutet dies, eine Reihe von Entscheidungen zu treffen. Etwa könnten betriebliche Arbeitslaptops oder Bürostühle bereitgestellt werden. In einigen Fällen ist es womöglich aber auch so, dass sich die Arbeit im Home-Office nicht für alle Mitarbeiter eignet, weswegen nie vollständig auf das eigentliche Büro verzichtet werden sollte.

Diese Aspekte stellen dabei nur eine Auswahl von Prozessen dar, die vor der Einführung der Arbeit im Home-Office geklärt werden müssen. Letztlich ist dies stark abhängig vom jeweiligen Unternehmen. Zudem zeigt sich: Die Umstellung von Home-Office ist nicht in wenigen Schritten erledigt, sondern bedarf eines umfassenden Planungsprozesses und ausreichend Know-How im Bereich der Digitalisierung.

(Bildquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)

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