
Organische Abfälle aus dem Haushalt können einem natürlichen Recyclingprozess übergeben werden. Viele Gartenbesitzer nutzen die wertvolle Möglichkeit des Kompostierens. Beim Kompostieren entsteht nährstoffreicher Humus, der zur Bodenverbesserung beitragen kann. Als Nebeneffekt wird Müll reduziert, der in die Biotonne gelangt, der CO₂-Ausstoß reduziert und Ressourcen geschont. Um den Kompost zu verfeinern kann ein Kompostsieb verwendet werden. Direkt hinter dem Haus, kann ein kleiner Schritt in Richtung Nachhaltigkeit gemacht werden.
Der Komposthaufen – Herzstück der Gartenkreisläufe
Ein geeigneter Ort für den Komposthaufen ist halbschattig und windgeschützt. Der Komposthaufen sollte dabei direkten Bodenkontakt für die Mikroorganismen aufweisen. Zudem ist eine gute Zugänglichkeit vorteilhaft – jedoch nicht zu nahe an der Terrasse oder am Haus.
Komposthaufen gibt es in den Variationen als offener Haufen, Holzkomposter, Thermokomposter oder Drahtgitterkomposter. Der Haufen wird dreigeteilt in Kammern für eine optimale Reifung: Frischekammer, Umsetzkammer und Reifekammer.
Auf dem Komposthaufen kommen Küchenabfälle, wie Obstschalen, Gemüseschalen, Eierschalen oder Kaffeesatz. Gartenabfälle, wie Laub, zerkleinerte Zweige, Rasenschnitt oder Pflanzenreste finden ebenfalls ihren Platz auf dem Komposthaufen. Zudem ist Strukturmaterial wie Stroh, ungebleichte Pappe oder gehäckseltes Holz zum Kompostieren geeignet. Was nicht auf dem Komposthaufen gehört, sind Fisch oder Fleisch, Speisereste, Milchprodukte oder kranken Pflanzen. Der Komposthaufen muss regelmäßig kontrolliert und zur Belüftung umgesetzt werden. Zur Kontrolle gehört auch die Feuchtigkeitsprüfung. Die optimale Feuchte fühlt sich wie ein ausgedrückter Schwamm an. Ist der Komposthaufen erst frisch angelegt, kann mit einem Kompoststarter oder reifem Kompost nachgeholfen werden, die Prozesse anzuwerfen.
Kompostreifung und Anwendung
Reifezeit: Sechs bis zwölf Monate beträgt die Reifezeit, die jedoch von verschiedenen Bedingungen abhängig ist. Bei einem Schnellkomposter verkürzt sich die Reifezeit für den Kompost auf zwei bis vier Monate, wenn er optimal gemischt wurde.
Reife erkennen: Der erdige Geruch, die krümelige Struktur und die dunkel Farbe sind die Erkennungsmerkmal jedes reifen Komposts. Außerdem sollten keine Abfälle mehr erkennbar sein.
Verwendung im Garten: Der ausgereifte Kompost findet Einsatz als Mulchschicht oder als Rasendünger. Für die Bodenverbesserung oder als Pflanzenerde kann er gut genutzt werden. Gemüsebeete eignen sich besonders für den Einsatz von Kompost, auch Stauden- und Hochbeete.
Das Kompostsieb – Feinschliff für den Humus
Um die groben Reste im Kompost auszusondern ist ein Kompostsieb notwendig. Feiner und reifer Kompost wird damit beispielsweise von Zweigen oder Eierschalen getrennt. Das gesiebte Kompostmaterial ist qualitativ sehr hochwertig.
Kompostsiebe gibt es in den Ausführungen als Flachrahmensiebe (aus Holz oder Metall) oder als Trommelsiebe, die manuell oder elektrisch betrieben werden. Ein Kompostsieb kann auch in Eigenregie hergestellt werden. Dazu wird ein feinmaschiger Draht in einen Holzrahmen gespannt.
Die Siebe unterscheiden sich in der Maschenweite. Sehr feine Siebe mit einer Maschenweite zwischen vier und acht Millimeter liefern feinen Kompost, der für die Aussaat verwendet werden kann. Gröbere Siebe (zehn bis zwanzig Millimeter Weite) ergeben Kompost unter anderem für Hochbeete oder Gemüsebeete.
Anwendung: Der Kompost wird in kleinere Portionen auf das Sieb gegeben. Das Sieb wird gerüttelt und gedreht. Grobes Material bleibt in den Maschen hängen, der feine Kompost läuft durch. Gröberes Material könnte man als Mulch weiternutzen.
Tipps für nachhaltiges Kompostieren
Nachhaltiges Kompostieren ist nicht schwierig. Eine Methode, die häufig angewendet wird ist, den Kompost schichtweise zu befüllen. Das heißt, dass abwechselnd feuchte (grüne) Schichten mit trockenen braunen Materialien aufgebaut werden. Größere kompostierbare Bestandteile, wie Zweige, sollten vorher zerkleinert bzw. gehäckselt werden. Die Belüftung im Komposthaufen wird durch Umsetzen optimiert. Zudem leisten Belüftungsstäbe oder Lüftungsschlitze gute Arbeit bei der Belüftung. Der Komposthaufen wird idealerweise bei Trockenheit gewässert und bei Nässe mit trockenem Material aufgemischt. Das Frühjahr und der Herbst sind die aktiveren Jahreszeiten, während im Winter der Abbau langsam erfolgt – dennoch sollte der Komposthaufen weiter befüllt werden.
Am Ende fassten wir über das Kompostieren zusammen, dass die Methode eine einfache und wirkungsvolle Möglichkeit darstellt, einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Abfall wird in wertvollen Humus transformiert, und das ganz ohne Chemie. Mittels einem Kompostsieb erhält der Gärtner einen hochwertigen Kompost, der noch vielseitiger einsetzbar ist. Ein Komposthaufen im Garten ist der Anfang von Nachhaltigkeit und demonstriert den richtigen Umgang mit natürlichen Ressourcen.
(Bildquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)