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Mit den Jahren steigen die Temperaturen in Deutschland drastisch. Katastrophen wie Hochwasser nehmen immer weiter zu. Der Winter ist kaum noch weiß und die Jahreszeiten verschieben sich immer weiter nach hinten. Die Zeichen des Klimawandels sind unverkennbar. Durch die tropischen Temperaturen im Sommer fühlen sich immer mehr Insekten aus wärmeren Gebieten in Europa zu Hause. Darunter auch Stechmückenarten, die das Zika-Virus auf den Menschen übertragen können. Das Virus ist besonders für Schwangere und Menschen mit Vorerkrankungen gefährlich. Warum dem so ist, wie man sich schützt und wie die Krankheit im Falle eines Stiches verläuft, wird im folgenden Artikel thematisiert.

Ursachen und Symptome des Zika-Virus

Im Jahre 2015 war Brasilien des öfteren in den Medien aufgrund einer Epidemie des Virus. Allerdings wurde das Zika-Virus bereits 1947 von Forschern in Uganda entdeckt. Ein Rhesusaffe hatte sich im Zika-Wald, dem Namensgeber des Virus, infiziert. Die ersten Menschen wurden im Jahre 1952 in Uganda und Tansania nachgewiesen. Die bekanntesten Träger der Infektion sind die asiatische (aedes albopictus) und ägyptische (aedes aegypti) Tigermücke. Sie hat sich mittlerweile auch in Europa vermehrt. So gab es 2019 einzelne Vorfälle in Südfrankreich. Die asiatische Tigermücke ist bisher in 26 Ländern gesichtet worden und soll sich in 19 Ländern bereits angepasst haben. Sollte man sich während des Urlaubes infiziert haben, dann ist man seit 2016 verpflichtet, dies in Deutschland zu melden.

Die Infektion wird nicht nur durch den Stich der Stechmücke übertragen, sondern kann auch durch Geschlechtsverkehr zu einer Übertragung führen. Denn es wird vermutet, dass das Virus sich in den Hoden absetzt, um sich zu „verstecken“. Ihnen wird deshalb nach Rückkehr aus einem Risikogebiet geraten 3 Monate mit einem Kondom zu verhüten. Die Viren können diese Zeit über im ausgeschiedenen Sperma vorhanden sein. Eine Frau hingegen überträgt das Virus nur im akuten Stadium. Allerdings ist auch dies noch nicht genau erforscht. Eine unwahrscheinliche, aber mögliche Übertragung kann über eine Bluttransfusion stattfinden. Deshalb sollten Reiserückkehrer eine Zeit lang kein Blut spenden.

Wurde man infiziert, dann gilt man als Hauptträger. Denn wird man erneut gestochen, geht das Virus auf die Stechmücke über und kann eine neue Person infizieren. Hat man sich mit dem Zika-Virus

infiziert, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass man keine Krankheitserscheinungen aufweist. Ärzte sprechen hierbei von einem asymptomatischen Verlauf. Die Inkubationszeit beträgt 2–7 Tage. Sollte es doch zu Symptomen kommen, dann leidet der Betroffene oft an einem leichten Fieber, einer Bindehautentzündung, Gelenkschmerzen oder sogar an einem knotigen und fleckigen Hautausschlag. Zu einem schweren Krankheitsverlauf kommt es nur in den seltensten Fällen.

Krankheitsverlauf durch eine Ansteckung des Zirka-Virus

Dadurch, dass die Symptome der Infektion bei den meisten ausbleiben, bemerken diese nicht einmal, dass sie es in sich tragen. Sollten Symptome auftreten, dann wirken diese nur wenige Tage. Danach gilt der Zika-Virus als ausgeheilt und hinterlässt keine Folgeschäden. Währenddessen wird dem Patienten Bettruhe geraten sowie ausreichend trinken und Medikamente zur Schmerzlinderung genauso wie Fiebersenkung. Der Hautausschlag bleibt am längsten sichtbar.

Warum gibt es dann trotzdem Risikogruppen?

Schwangere Frauen können den Erreger an das ungeborene Kind über den Blutkreislauf übertragen. Dies ist besonders gefährlich, wenn die Betroffene selbst keine Symptome zeigt. Denn die Erreger des Zika-Virus beeinträchtigen die Entwicklung des Babys im Mutterleib. So kommt das Kind mit einem zu kleinem Kopf zur Welt, wobei das Gehirn häufig geschädigt wird und eine geistige Behinderung der Fall sein kann. Allerdings ist noch nicht genau erforscht, wie Ungeborene auf die Zika-Virus-Infektion reagieren beziehungsweise wie es sich auf Babys auswirkt. Ärzte gehen davon aus, dass für das Kind kein Risiko besteht, wenn die Frau erst schwanger wird, nachdem die Infektion einige Wochen ausgeheilt ist. Ob man eine lebenslange Immunität nach der Erkrankung besitzt, ist noch unklar.

Weitere Risikogruppe sind u.a. Menschen mit diesen Vorerkrankungen:

  • Bluthochdruck
  • Diabetes
  • Herzinsuffizienz
  • geschwächtes Immunsystem (HIV)
  • ältere Personen

In einzelnen Fällen war die Zika-Virus-Infektion der Auslöser für das Guillain-Barré-Syndrom. Dieses kann zu einer schweren körperlichen Behinderung führen. Denn die neurologische Krankheit äußert sich durch Lähmungserscheinungen und kann auch die Atemmuskulatur betreffen. Diese Krankheit ist allerdings sehr selten.

Schutz gegen das Zirka-Virus

Bei Reisen in betroffenen Ländern des Zika-Virus wie Mittel- und Südamerika, Afrika, Indien und Inselstaaten wie die Philippinen und Indonesien sollte man darauf achten, dass über dem Bett ein Moskitonetz gespannt ist. Des Weiteren hilft das Tragen von längeren Sachen. Vor allem Neugeborene sollten auf diese Weise geschützt werden, da Repellents, also Insektenschutzmittel, nicht für diese geeignet sind. Der Kinderwagen sollte auch mit einem Moskitonetz umhüllt werden. Bei der Rückkehr nach Deutschland sollte man dem Hausarzt von seiner Reise berichten, damit im Falle des Falles schneller Krankheiten ausgeschlossen werden können.

Auch auf deutschem Boden kann man bereits jetzt Vorkehrungen treffen. Es gibt für Fenster Spannrahmen, die allerhand Insekten vor einem Wohnungsbesuch abhalten. Auch für Dachfenster gibt es Möglichkeiten, sich die Plagegeister vom Hals zu halten. Mittlerweile gibt es Insektenschutzrollos, welche man aus einer Kassette herunterziehen kann und dementsprechend wieder einfahren kann.

Ein weiterer Schutz ist das Vermeiden von Wasserlöchern und Seen, da dies der bevorzugte Ort der Vermehrung von Stechmücken ist. Sollte es sich nicht vermeiden lassen, dann hilft Insektenspray. Möchte man hierbei auf pflanzliche Mittel zurückgreifen, dann sollte man darauf achten, dass diese Zitroneneukalyptusöl enthalten. Eine Impfung gegen das Virus gibt es bisher noch nicht.

Fazit

Zusammenfassend kann man sagen, dass nur ein geringer Prozentsatz der gestochenen Personen Symptome aufweist oder sogar am Guillain-Barré-Syndrom erkrankt. Schwangere sollten zum Wohle ihres Kindes nicht in Risikogebiete des Zika-Virus reisen. Wenn dann nur mit gewissen Schutzmaßnahmen, die vorher getroffen wurden. Sollte man als Single unterwegs sein, dann sollte man sowohl im Urlaub als auch in Deutschland bei sexuellem Kontakt mit Kondomen verhüten, um eine mögliche Übertragung zu vermeiden. Da die Tigermücken auch in Deutschland auf dem Vormarsch sind, sollten Fenster mit einem Insektenschutz ausgestattet werden, sodass die Mücke keine Chance hat, in das Haus oder die Wohnung zu gelangen. Im Freien hilft wie auch bei den heimischen Stechmücken, dass altbewährte Insektenspray.

(Bildquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)

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