
Idiophone sind Selbstklinger. Aus dieser Familie der Instrumenten stammt die Tongue Drum, auf Deutsch Zungentrommel. Die Tongue Drum hat sich in unserer modernen Zeit entwickelt und orientierte sich dabei an der Steel Drum bzw. Hang. Die Zungentrommel zaubert sphärische inspirierende Klänge und ihre Popularität wächst und wächst. Beliebt ist die Tongue Drum bei Hobbymusikern und oft findet man Spieler, die ihre Zungentrommel zum Erklingen bringen in Reels und Videos auf den sozialen Medien.
Bauweise und Materialien
Das Grundmaterial, aus dem die Zungentrommel gefertigt wird, ist Stahl oder Edelstahl. Die Tongue Drum ist ein hohler Körper und hat auf seiner Oberfläche Zungen eingeschnitten, die Tongues. Diese Zungen schwingen in unterschiedlichen Tonhöhen und sind gestimmt an musikalischen Skalen. Das kann beispielsweise C-Dur oder A-Moll sein. Auch an der pentatonischen Tonleiter kann sich die Stimmweise der Zungen orientieren. Indische oder japanische Ausrichtungen bei den Tönen sind zudem möglich. Zungentrommeln haben sechs bis fünfzehn Töne oder mehr, je nach Modell. Die Zungen lassen sich mit den Händen oder mit einem Schlägel zu Erklingen bringen.
Klangcharakter und Spielweise
Die Klänge streicheln sanft und warm das Ohr und befinden sich im Obertonbereich. Die Töne, die die Zungen erzeugen, sind harmonisch aufeinander abgestimmt, so dass es keine Art falschen Töne gibt. Damit lässt sich hervorragend Improvisieren und der Weg zu einer intuitiven Musik ist frei. Die Tongue Drum wird rhythmisch geklopft, die Zungen können mit der Hand angeschlagen oder gestrichen werden. Dynamik in der Lautstärke entsteht durch die Spieltechnik und Anschlagstärke.
Kultureller und musikalischer Kontext
Eine ethnische Herkunft weist die Zungentrommel nicht auf. Das Instrument ist in unseren Jahrzehnten der Moderne entstanden und gilt als Hybridinstrument. Die Klangstile könnte man in westliche oder fernöstliche einordnen, ebenso die Klangästhetik. Tongue Drum wird gespielt in der Weltmusik, Ambient-Musik, bei Yoga-Sessions oder Sound Baths. Auch Straßenmusiker und Solokünstler findet man mit Zungentrommeln. Musikprojekte führen durch die verschiedensten Welten und begleiten in allerlei Situationen.
Lernen und Zugang
Musikalische Vorkenntnisse zum Spielen der Tongue Drum sind nicht notwendig. Daher ist Einstiegsschwelle sehr niedrig und für musikalische Laien perfekt geeignet. Wer sich Techniken und Spielweisen abschauen möchte, findet zahlreiche online Tutorials. Notensysteme und Playalongs sind zudem online verfügbar. Dabei ist die Notation regelrecht vereinfacht und mit einer simplen Symbolik dargestellt. Beim Spielen der Zungentrommel steht eher das Improvisieren im Vordergrund, und das funktioniert ohne Notenlesen. Wer sich tiefer mit dem Instrument beschäftigen möchte, kann online Workshops besuchen oder eine Musikschule kontaktieren, die Unterricht für die Tongue Drum anbieten.
Design und Ästhetik
Wunderschön und kunstvoll gestaltet mit Gravuren, Muster oder Farben sind die Zungentrommel auch etwas Besonderes für das Auge. Einige Modelle sind handgefertigt und haben Unikatcharakter. Damit wird die Zungentrommel zum attraktiven Dekorationsobjekt. Funktionalität und Kunsthandwerk werden in der Tongue Drum somit vereint.
Fazit
Zungentrommel sind einzigartige Instrumente, die wegen ihrer Vielfalt, der intuitiven Spielweise und dem unverwechselbaren sphärischen Klang in den letzten Jahren sehr beliebt wurden. Menschen können sich mit der Zungentrommel kreativ entfalten und sich auf eine experimentelle musikalische Reise begeben. Da die Tongue Drum so einfach zu bespielen ist, ist das Instrument vielen Menschen zugänglich, ohne speziellen Musik- oder Notenkenntnisse. Zungentrommel verknüpfen Klang mit Ästhetik und Emotionen mit Kunsthandwerk.
(Bildquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)