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Trotz der jüngst angekündigten Erhöhung des Leitzinses durch die Europäische Zentralbank (EZB) bleibt das Zinsniveau in ganz Europa historisch niedrig. Vor diesem Hintergrund steigt die Nachfrage nach Immobilien. Die hierfür verantwortlichen Zinssätze werden jedoch neben dem allgemeingültigen Marktzins unter anderem von den finanziellen Möglichkeiten sowie bestimmten Eckdaten errechnet.

Zinsentwicklung und ihre Folgen

Grundsätzlich ist es im Zusammenhang mit Bauzinsen und/oder Immobilienkrediten wichtig zu wissen, dass die Zinsentscheidungen der EZB keinen direkten Einfluss auf die Finanzierungskonditionen für potenzielle Immobilieninteressenten haben. Das sogenannte Baugeld hängt weitaus stärker von den Renditen durch Pfandbriefe sowie langfristig platzierte Anleihen ab. Der Zinssatz für die Finanzierung einer Immobilie basiert auf Angebot und Nachfrage aus den Kapitalmärkten.

Ändert die EZB den Leitzins, entstehen neue Konditionen für das Verleihen von Geld zwischen den einzelnen Kreditinstituten. Eine vergleichsweise rasche Auswirkung hat dieser Prozess in Form höherer Zinsen für Tages- sowie Spargeld. Immobilienkredite sind hiervon kaum beeinflusst.

Individuelle Faktoren sind für eine Baufinanzierung maßgeblich

Wie sich der geltende Marktzins auf eine Finanzierung für eine Wohnung oder ein Haus auswirkt und von einigen weiteren Faktoren ab. Zu diesem gehören unter anderem die Eckdaten der Finanzierung, die Bonität des Antragstellers sowie die Lage des jeweiligen Objekts. Um die individuellen Bauzinsen möglichst exakt berechnen zu können, eignet sich ein spezieller Zinsrechner im Internet.

Die drei wichtigsten Einflussfaktoren für den Bauzins

Der im Kreditvertrag festgelegte Sollzins wird durch drei wesentlich Einflussfaktoren ermittelt. Über einen Online-Rechner ermittelte Ergebnisse können lediglich einen ungefähren Richtwert angeben und sind daher nur beschränkt aussagekräftig.

Der wohl wichtigste Faktor stellt der Kapitalmarkt dar. Die dort erzielten Renditen aus Pfandbriefen und Anleihen sowie die damit einhergehende Nachfrage beziehungsweise das Angebot haben direkte Auswirkungen auf eine Immobilienfinanzierung. Unter der Annahme, dass der Leitzins in Zukunft leicht gesenkt wird, kann es durchaus vorkommen, dass der Bauzins weiter steigt. Derart gegenläufige Entwicklungen sind keineswegs eine Seltenheit.

Ein weiterer essenzieller Faktor sind die Kunden selbst. Diese müssen in der Lage sein, für die Finanzierung mindestens 20 Prozent der Immobilienkosten aus eigener Tasche bedienen zu können, sodass lediglich die Immobilie selbst abbezahlt werden muss. Je mehr Eigenkapital vorgewiesen werden, desto geringer schätzt eine Bank das Ausfallrisiko für ein Darlehen ein. Darüber hinaus spielt die Höhe des Einkommens sowie die Berufsgruppe eine entscheidende Rolle für die Zinsgestaltung. Bei einigen Berufsgruppen können Kreditinstitute Zinsaufschläge erheben oder die Forderung nach mehr Eigenkapital erheben. Alles in allem ist eine gute Bonität also unbedingt erforderlich.

Neben der Postleitzahl des Objektortes ist ein weiterer Faktor die Nutzung eine Immobilie. Dabei ist es entscheidend, ob die Immobilie als Kapitalanlage erworben wird oder für die Eigennutzung bestimmt ist.

Die Auswirkung der Eckdaten einer Finanzierung

In erster Linie hat die Höhe eines Darlehens sowohl für die Angebotsauswahl als auch für den angebotenen Zinssatz die wohl größte Bedeutung. Kreditinstitute können hierbei Mindestsummen bestimmen oder Zinsauf- beziehungsweise -abschläge erheben. Letzteres geschieht meist dann, wenn bestimmte Summe über- oder unterschritten werden. Üblicherweise erhalten Kreditnehmer/innen einen besseren Zinssatz, wenn eine höhere Darlehenssumme erforderlich ist.

Die Verfügbarkeit von Eigenkapital sowie dessen Höhe genießt ebenfalls einen hohen Stellenwert für die Höhe des Zinssatzes. Weniger/Mehr Eigenkapital bedeutet einen schlechteren beziehungsweise besseren Zins. Durch Eigenkapital lässt sich die Tilgungshöhe maßgeblich beeinflussen, wodurch ebenfalls bessere Konditionen seitens einer Bank in Aussicht gestellt werden können. Einen besseren oder schlechteren Zinssatz erhalten Kreditnehmer/innen durch eine längere/kürzere Sollzinsbindung.

(Bildquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)

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